Narzissen, faule Gärtner und eine Fliege
Was das miteinander zu tun hat? Sowohl die klassischen Osterglocken, Dichter-Narzissen als auch die unzähligen anderen Sorten der Narzissen sind Pflanzen für faule Gärtnerinnen und Gärtner. Einmal gepflanzt, blühen sie ohne weitere Pflege für Jahrzehnte und werden sogar von Jahr zu Jahr mehr, da aus einer Zwiebel schnell große Horste entstehen. Wühlmäuse fressen die giftigen Pflanzen nicht, gelegentlich verschieben sie aber Zwiebeln in ihren Gängen und sorgen so eher für Verbreitung. Lässt man die verblühten Pflanzen stehen, verbreiten sie sich sogar durch Sämlinge. So sind aus den Zwiebeln der Dichternarzissen, Narcissus poeticus, welche auf der Böschung der Seerosenteiche auf der GARTEN TULLN gesetzt wurden, teils ganze Wiesen geworden. Allerdings nur dort, wo die Böschung selten zum Jäten betreten wird, denn gar zu schnell sind ihre zarten neuen Austriebe abgebrochen. Wer allerdings zu faul ist und die Zwiebeln im Herbst nur flach verscharrt, wird im nächsten Jahr Ausfälle hinnehmen müssen. Die Narzissenfliege legt nämlich ihre Eier auf das verwelkende Laub und die Larve wandert nach unten zur Zwiebel. Sitzt diese tief genug, erreicht sie sie nicht, ansonsten wird sie schwer geschädigt und verfault.